Sonntag, 16. November 2008

Biberach goes Peta

Fast täglich bekomme ich nun Mails von Freunden aus ganz Deutschland...
Alle fragen mich, was denn da dran sei.

"Hallo, Hinweisen aus der Bevölkerung zufolge baut der Pharmakonzern Boehringer-Ingelheim in Biberach an der Riss an beziehungsweise wird ein völlig neues Gebäude angebaut. Diese neue Anlage, so groß wie eine kleine Stadt, wird schon nächstes Jahr in Betrieb gehen. Es sei streng verboten, Kameras, Handys oder ähnliches mit in die Gebäude zubringen, damit keine Aufnahmen gemacht werden können. Die Räume seien schon fertig und bereits beschriftet als "Reserve Hund und Schweine", oder "Mäuseraum" oder "Kaninchenraum" und enthielten viele Käfige und Geräte.Die Stadt Biberach will keine Auskünfte geben, und auch Boehringer-Ingelheim schweigt. Doch auch in Zeitungen wurde bereits 2007 darüber berichtet, dass Boehringer-Ingelheim weitere 60 Millionen Euro in den Standort Biberach investiert. Es ist eine Schande, dass der Regierungspräsident Herrmann Strampfer, Ministerpräsident Günter Oettinger und der Oberbürgermeister von Biberach, Thomas Fettback, ein solches Projekt befürworten bzw. genehmigen konnten - und dann auch noch dazu schweigen. Dabei musste gerade erst diese Woche wieder eine Schlankheitspille, die im Tierversuch getestet worden war, vom Markt genommen werden. Im Tierversuch getestete Medikamente sind eben nicht auf den Menschen übertragbar, denn eine Maus reagiert anders auf ein Medikament als ein Meerschweinchen, eine Katze anders als ein Hund. Der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim ist im Übrigen nicht nur als Tierqual-Konzern bekannt, sondern auch der hauptverantwortliche Konzern für einen der größten Umweltskandale Deutschlands, der Dioxin-Verseuchung der Hamburger Deponie Georgswerder."

Wer ist PETA?
Peta (Pali: Buddhistischer Geist, der Menschen frisst)
PETA unterhält Kontakte zur amerikanischen "einheimischen Terrorgruppe Nr. 1" (Quelle: FBI) ELF (=Earth liberation Front). Sie haben seit 1998 mindestens fünf Terroranschläge in den USA vor allem auf Zivile Einrichtungen wie Wohnhäuser und Altenheime verübt.
PETA hat im Jahre 2007 19.200 Tiere umgebracht, da die weitere Versorgung dieser von PETA "aus gräßlichsten Umständen" geretteten Tiere zu Teuer gewesen wäre (Quelle: Virginia Department of Agriculture and Consumer Services (VDACS)).

So viel zum Thema "Tierschutzorganisation"...

Tatsache ist auch, dass alle Tierschutzorganisationen, die ernst genommen werden wollen, jegliche Nähe zu PETA tunlichst vermeiden.

Nun zur geplanten oder bereits gebauten Kleinstadt in Biberach: Mir persönlich ist nicht aufgefallen, dass eine neue Kleinstadt in Biberach entstanden ist. Gut, ich pendle immer in Richtung Süden und war seit einigen Monaten nicht mehr in Birkendorf, aber ich bin doch recht sicher, wenn ich behaupte, dass dort keine zusätzliche Kleinstadt entstanden ist. Wen das nicht überzeugt, dem sei mal GoogleEarth empfohlen, um sich ein Bild von der Lage zu machen ;-)
Allerdings würde ich gerne eine Stadtführung machen wollen, falls es doch wahr sein sollte, will doch meine Stadt kennen lernen und wenn sich die Stadt sozusagen über Nacht in ihrer Ausdehnung verdoppelt oder was-weiß-ich-wieviel-facht hat, ist man doch zumindest neugierig, wie das neue Viertel denn so aussieht.
Die oben genannten 60 Millionen werden tatsächlich im nächsten Jahr investiert. Jedoch nicht in irgendeine Kleinstadt, sondern in ein neues Laborgebäude für die Arzneistoff-Entwicklung, so der Sprecher von Boehringer-Ingelheim, Gunter Engelberg.

Und nun zu Tierversuchen in der Pharma-Industrie:
Dass die Menschheit Medikamente braucht, um ein möglichst beschwerdefreies oder zumindest menschenwürdiges Leben zu führen, ist (denke ich) unumstritten.
Dass die Menschen Medikamente wollen, von denen sie ausgehen können, nicht bei der ersten Einnahme tot umzufallen oder zumindest ernsthafte gesundheitliche Schäden davonzutragen, dürfte man auch als Gegeben annehmen.
Dass sich Menschen zur Verfügung stellen, um die entsprechenden Tests ohne diese Sicherheit vor der Markteinführung durchführen zu können, ist wohl undenkbar (sehen wir mal von Menschen mit suizidären Neigungen ab).
Einzigste logische Schlussfolgerung dieser Kette bleibt also: Da der Mensch Medikamente braucht und diese vorher auch Getestet haben will, müssen zuerst Versuche zur Wirkung durchgeführt werden: Diese Versuche sollen also nicht am Menschen stattfinden, bleiben folglich also noch Tiere, da sie von allen anderen Organismen auf dem Planeten doch am ähnlichsten sind.
Ergo bleiben Tierversuche die einzigste Möglichkeit, um dem Menschen im Zweifelsfalle das Leben retten zu können.

Auch dass PETA nicht gegen Tierversuche sondern lieber gegen große Konzerne der Weltgeschichte (Anhaeuser-Busch; Coca-Cola, Philip Morris) protestiert, ist der Glaubwürdigkeit dieser Aktion nicht gerade zuträglich.

Fazit: PETA ist nicht gerade das, was man eine seriöse Tierrechtsorganisation nennt. Mit an Dan Brown's Verschwörungsromane angelehnten Thesen und nackten Frauen auf Plakaten versuchen sie erfolgreich, uns das Leben ein Bisschen unterhaltsamer zu gestalten. Dafür gebührt ihnen doch einmal Respekt oder? Das schafft nicht mal Uri Geller mit seiner Astro-Alien Show auf ProSieben. Vielleicht sollten sie mal gemeinsame Sache machen und für die Rechte der Tiere im Weltall kämpfen, mittels Plakatwänden mit nackten Frauen, die Uri Geller in die Weiten des Alls hinaustelepathiert.