So viel vorneweg: Ich bin nicht fremdenfeindlich, im Gegenteil, alle Russen, die versuchen, gegen den "Lupenreinen Demokrat" (Zitat Schröder) zu kämpfen, sind mir sehr sympathisch.
In der Sowjetischen Scheindemokratischen Republik hat der Diktator mächtig die Hosen voll, da im Herbst Wahlen anstehen, zu denen er laut Verfassung nicht wieder aufgestellt werden darf.
Aber wieso hat er eigentlich Angst? Bisher hat sich doch auch niemand beschwert, dass in manchen Wahlkreisen 132% aller Bürger ihre Stimme dem Führer gegeben haben.
Tja, das große Machtgefüge, dass sich Putin da aufgebaut hat, ist wackelig wie ein Kartenhaus. Und da wird gerade kräftig dran gerüttelt. Selbst Putin rüttelt mit.
Demontage von innen wie von außen, effektiver geht es doch kaum, oder? Während Putin noch glaubt, sein Volk mit roher Gewalt gefügig machen zu können (Prügeltrupps in jeder Ortschaft, die die Leute auf Linie halten; Entführung Oppositioneller; Erpressung), rumort es in der vernachlässigten Bevölkerung gewaltig.
Russland - Ein Land in dem Menschenrechte noch mit den Füßen getreten werden! wäre ein passender Werbespruch für Reiseveranstalter...
Was wurde eigentlich aus der versprochenen Aufklärung des Mordfalls einer Journalistin? Hat die russische Polizei noch keinen Schauspieler des Staatstheaters kameratauglich verhaftet und stunden später mit einer stattlichen Gage wieder freigelassen, wie es schon so oft war, wenn Putin mal wieder Demokrat spielen wollte?
Aber wie schlecht steht es wirkltich um Putin?
Sehr schlecht ist die Antwort, denn zwar hat er noch die Kontrolle über die Gerichte, die Medien, seine Gefangenen (=Russen).
Aber er muss nun schon einer Bande grobmotorischer Taugenichtse (auch "Polizei" genannt) befehlen, wehrlose Rentner und Rentnerinnen, die bei einer friedlichen, wenn auch offiziell unangemeldeten Demonstration (wer hat bloss die nicht erlaubt...?) teilnahmen, brutalst zu verprügeln. Die wahrscheinlichen Todesfälle wurden vertuscht.
Die Weltgemeinschaft verschließt ihre Augen davor, was der russische Diktator so treibt... Ein paar leise Stimmchen wie die einer grünen Bundestagsabgeordneten waren zu vernehmen, aber eine Angela Merkel oder ein Horst Köhler haben nichts gesagt. Auch von den anderen europäischen Regierungen war nichts zu hören...
So, dieser Post passt gut zum unteren, Thema Fanatismus.
Einige Leser werden sich nun gefragt haben, wer ist denn hier der Fanatiker? Putin oder ich? Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich habe hier lediglich ein (etwas überzeichnetes) Bild der Lage in Russland skizziert, denn ich finde es wichtig, dass die Welt bei so etwas nicht wegschaut, sondern sich damit auseinandersetzt. Wenn in Blacksburgh ein Amokläufer 33 Menschen erschießt, ist das schlimm, da kümmert sich aber auch die ganze Welt drum, aber wenn Putin jeden Tag mindestens 5 Gegner unauffällig verschwinden lässt, ist das anscheinend wurscht.
Montag, 23. April 2007
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2 Kommentare:
vgl. my son the fanatic ^^ letzter satz. aber ganz ehrlich würdest du da hinstehn und da mal die meinung sagen? nicht das ichs dir net zutrau (da du hier ja bereits einen schritt getan hast) aber überleg mal die konsequenzen. und das ein grüner oder eine grüne sich da mal wieder meldet is wieder typisch atomstrom in deutschland abschaffen schön und gut aber dann über russland atomstrom wieder holen und dann auch noch meckern tsts. will heißen russland mit oder ohne regierung putin ist für deutschland und europa ein zu wichtiger partner in wirtschaftlichen und außenpolitischen fragen und die usa haben genug andere baustellen weswegen die einen teufel tun werden da auch noch was zu sagen - klingt zwar pervers aber irak is da noch eine der kleineren. russland wird und muss wohl noch länger von seinen alten eliten regiert werden, da die unterdrückung der demokratie einfach zu lange angedauert hat und glasnost/perestroika nette begriffe sind die viel im ostblock bewirkt haben aber in russland den untergang auslösten, was viele nach wie vor bedauern. zudem wachsen "wahre demokraten" auch noch nicht zu schnell auf den bäumen junge politiker mit entsprechender machtbasis - selbst milliardäre wie abramowitsch beugten sich putin und den alten eliten - a propos schon gewusst jelzin ist heute gestorben - so ein zufall aber auch da war es wieder einer weniger wenn man es böse ausdrücken will ;-)
Klar,in Russland würd ichs mir auch zweimal überlegen, ob ich da mein und das Leben meiner Familie aufs Spiel setzen würde. Gut, einige haben wiederum nichts zu verlieren, weil sie vom System schon so ausgebeutet worden sind.
Stimmt auch, dass Russland ein wichtiger Handelspartner ist und es auch bleiben wird. Wenn auch leider mit so einer Regierung...
PS: Freue mich über deinen ausführlichen Comment!:-)
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